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Mühlenkreis-Handballer im Blickpunkt! Heute mit Linus Horstkötter

Linus ist mein jüngster Interviewgast bisher, aber sicher auch einer der Größten. Er nimmt sich aber gar nicht so wichtig. Bescheiden und freundlich ist er. Im April wird Linus 15 Jahre alt und spielt noch für die C-Jugend von GWD Minden. Bevor Linus nächste Saison für die B-Jugend auf Torejagd gehen wird, geht es jetzt erst um den C-Jugend-Westfalenmeister-Titel.

196 cm lang ist der Linkshänder inzwischen, seine Wurfgefahr hat sich schon rumgesprochen. Zehn Tore wirft er im Durchschnitt pro Spiel, es wird Zeit, dass ich ihn euch vorstelle.

Linus in aller Kürze:

Ein freies Wochenende verbringt er mit regenerieren (z. B. mit der Blackroll).

Bei Handballspielen im Fernsehen schaut er die Spiele von GWD Minden und der deutschen Nationalmannschaft.

Bei Nudeln oder Burger ist er der Erste am Tisch.

Sein Musikgeschmack ist amerikanisch.

Sein sportliches Vorbild ist sein Opa. Sein menschliches sind seine Eltern.

In den Urlaub flieget er am liebsten nach Ägypten.

Es ärgert ihn besonders, wenn er einen Fehler macht.

Als Linkshänder hat er den Vorteil, dass die Konkurrenz nicht ganz so groß ist.

Brokkoli mag er gar nicht.

Hier in aller Ausführlichkeit

Die ganze Familie spielt Handball, nur die Mutter nicht

Durch seine Familie kommt er schon früh zum Handball. Seine Schwester Paulina ist ebenfalls eine erfolgreiche Handballerin der B-Jugend von der HSG Blomberg-Lippe. Auch sein Opa hat ihn früh „hochgepusht“, dass er weiter am Handball dranbleibt. Auch bis heute unterstützt ihn sein Opa. Oft übernimmt er mit seinen immerhin 82 Lebensjahren noch den Fahrdienst für Linus. Manfred Horstkötter ist oft bei den Spielen dabei und hat auch immer eine passende Spielanalyse parat.

In Bielefeld, genauer gesagt beim TSV Altenhagen-Heepen begann er mit vier Jahren mit dem Handball und vor zu Beginn seiner C-Jugendzeit wechselte er nach Minden. Den Schritt nach Minden zu gehen, der ist ihm nicht leicht gefallen und er hatte einen gehörigen Respekt davor. Im Nachhinein war es aber für ihn die einzig richtige Entscheidung und er bereut es nicht. Sein Masterplan für eine erfolgreiche Handball-Karriere in Minden steht. Zurzeit geht er noch im nahen Bielefeld zur Schule und wohnt bei seinen Eltern. Dreimal die Woche setzt er sich nach der Schule in den Zug nach Minden. Und nach dem Training geht es wieder zurück. Lange und anstrengende Tage sind das für den noch 14-jährigen, aber das haut ihn nicht um. (Es kommt auch schon mal vor, das er in der Bahn einschläft und er erst nach seiner Haltestelle wieder aufwacht. So geschehen nach unserem Gespräch. Gut, dass seine Mutter Tanja ihn wieder eingefangen hat.) Aber Linus ist auch sehr dankbar für die große Unterstützung. Taxi-Mama und Taxi-Opa stehen immer bereit und er sieht das nicht als selbstverständlich an.

Hier hat er sich unter seinen Trainern Morik Herrmann und Lars Halstenberg deutlich verbessert, vor allem was Spielzüge und Laufwege und die Abwehr angeht. Vielleicht schon zum nächsten Schuljahr wird er ans Mindener Besselgymnasium wechseln und auch mit Mannschaftskollege Jacob Gerling zusammen in eine der GWD-WGs unterkommen. Das selbstständige Leben traut er sich trotz eines sehr behüteten Aufwachsens in Bielefeld durchaus zu.

Auf jeden Fall!

Die Antwort auf die Frage ob er Handball-Profi werden möchte
Die Corona-Pausen hat auch er bestmöglich für sich genutzt

Er ist viel laufen gegangen. Koordinationstraining im Weserstadion war im lieber wie Zoomtraining mit Morik. Aber auch er war enttäuscht, dass die Corona-Pandemie die Serien kaputtgemacht hat. Für ihn war es aber wichtig weiterzukommen und nicht stehen zu bleiben.

Es gibt ja nicht so viele Linkshänder und dann ist es einfacher gesehen zu werden.

Linus über den Vorteil der Linkshänder im Handball

Linus ist ein extrem talentierter und wichtiger Spieler für GWD, der trotz seines jungen Alters sehr fokussiert und wissbegierig ist. Er möchte sich in jedem Training weiterentwickeln. Linus hat die Fähigkeiten auch mal in schwierigen Phasen Verantwortung zu übernehmen und durch Eigenaktionen Tore zu erzielen. Er spielt jetzt schon in der Westfalen-Auswahl des höheren Jahrgangs (2006er). Er wird auch voraussichtlich zur DHB-Sichtung eingeladen, weil er auf seine Position Rückraum rechts einfach sehr weit ist und sich das mit seiner Leistung einfach verdient hat. Linus ist ein toller Junge, immer nett, freundlich und offen.

Lars Halstenberg Trainer C-Jugend und Nachwuchskoordinator bei GWD Minden

Apropos DHB-Sichtung und Lehrgänge

Auf meine Frage, wie es da so ist bei diesen Lehrgängen glänzen Linus Augen noch ein bisschen mehr. Denn sich mit den Besten zu messen und die Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen, das gefällt ihm. Auch von den älteren Mitspielern schaut er sich gerne mal etwas ab. Inzwischen ist die Einladung für den DHB-Sichtung Anfang März im Hause Horstkötter eingetroffen, auf die Linus sich schon sehr freut.

Nächstes Jahr spielt er in der B-Jugend

Mehrmals war er schon beim Training der B-Jugend mit dabei. Er findet es anspruchsvoll und anstrengend, aber das Arbeiten mit dem Kopf das spornt ihn an. Aus der C-Jugend verabschieden möchte er sich am liebsten mit dem Westfalenmeister-Titel. Aber selbst wenn es nicht so kommt, die Saison ist jetzt schon mega erfolgreich.

Musik hört er gerne, Podcasts sind nicht so sein Ding

Aber er interessiert sich sehr für alles was mit Handball zu tun hat. Auch ist er bei Instagram aktiv, postet aber nur Sportliches. Er unternimmt gerne etwas mit seinen Freunden. Auch Online-Spiele wie FIFA stehen bei ihm hoch im Kurs. Das Gefühl etwas zu verpassen hat er nicht. Er schafft es immer sich Zeit für seine Freunde zu nehmen. Für seine Freunde ist er aber nur der Linus und nicht das Handball-Talent.

Manfred Horstkötter, der Spieler von damals, der Opa, das Vorbild

Der Name Horstkötter wird wahrscheinlich nur den etwas älteren Handball-Fans etwas sagen. Manfred Horstkötter, der Opa von Linus, war der erste Legionär bei Grün-Weiß Dankersen. Manfred Horstkötter war 1962 der erste Nicht-Dankerser der in Dankersen spielte. Und das sehr erfolgreich. Auf dem Feld durfte er drei deutsche Meisterschaften und einen Europa-Pokalsieg feiern. In der Halle gab es 1971 den Triumpf der deutschen Meisterschaft. In der Dankerser-Zeit wurde Manfred zum Nationalspieler und nahm 1963 an der Feldhandball-Weltmeisterschaft in der Schweiz teil.

Linus ist auf dem besten Weg seinem Opa nachzueifern. Ich bin mir sicher, dass er das schafft.

Danke für das Gespräch Linus!

C-Jugend 21/22GWD Minden obere Reihe 4 v. l. Linus
C-Jugend 21/22 Obere Reihe 2 v. l. Linus

Fotos: Nadine Hoppmann

Von Nadine Hoppmann

Hi, ich bin Nadine
Seit meiner Kindheit an, hat der Handball immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Nachdem ich viele Jahre selbst aktiv gespielt habe, hat der Handball-Virus mich nicht mehr los gelassen. Gut das mit GWD Minden ein erstklassiger Verein in meiner Heimatstadt zuhause ist. Aber auch der Handball über die Mindener Grenze interessiert mich. Die Spiele der Nachbarvereine, anderer Bundesligavereine und der Nationalmannschaft interessieren mich