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Mühlenkreis-Handballer im Blickpunkt! Heute mit Lasse Franz

Erzähl mal Lasse, wie war das Training mit Alfred Gislason?

Es wird höchste Zeit, diesen talentierten jungen Mann vorzustellen, denn er wird ab der nächsten Saison schon für die A-Jugend von GWD Minden auflaufen. Und wenn man so wie Lasse schon ein paar Trainingseinheiten unter Bundestrainer Alfred Gislason genießen konnte, dann muss er mir darüber berichten. Wenn nicht hier, wo dann?

Wer ist der junge Mann mit dem strahlenden Lächeln? Wie tickt der Mittelmann, der immer positiv vorausblickt? Und was sind seine handballerischen Pläne? Alles das gibt es hier.

Lasse Franz ist 16 Jahre alt und legt wahrlich ein beeindruckendes Tempo vor. Der gebürtige Bielefelder, der seit der Saison 2018/19 das grün-weiße Trikot trägt, kommt aus einer richtigen Handballfamilie. Sein Uropa war noch zu Feldhandballzeiten aktiv. Sein Opa und Vater spielten in der Halle und alle bei der TSV Altenhagen (jetzt TSG Altenhagen-Heepen). Vater Ingo spielte lange Jahre erfolgreich in der 2. Bundesliga für Altenhagen. Da muss man auch nicht fragen, wie er denn zum Handball gekommen ist, da rutscht man so mit rein. Mit vier Jahren hat ihn das Handballfieber gepackt und keine Handballhalle war mehr vor ihm sicher. Auch seine beiden Geschwister konnten dem Handball nicht entkommen. Sein Bruder Bjarne spielt in der Landesliga beim TSG Altenhagen/Heepen. Und seine Schwester Nele ist in der Bundeliga bei der HSG Blomberg/Lippe sehr erfolgreich. Gerade erst hat sie mit 21 Jahren ihr Nationalmannschaftsdebüt gegeben. Einzig seine Mutter ist keine Handballerin, aber trotzdem sportlich aktiv beim Marathon und Triathlon.

Lasse, Nele und Bjarne Foto privat

Die Anfänge

Auf die Rückraum-Mitte-Position wurde er irgendwann hingestellt. Bewusst ausgesucht hat er sich die Mitte zumindest nicht. Damals hatte er schon ein gutes Spielverständnis und etablierte sich dort schnell.

Bis zur C-Jugend war mein Bruder mein Trainer. Ich fand es aber cool. Da gab es schon mal ein paar taktische Anweisungen im Auto oder Besprechungen beim Abendessen.

Über die „schwere“ Bürde, den Bruder zum Trainer zu haben

Im letzten Jahr seiner C-Jugend in der Oberliga saß sogar sein Vater unterstützend mit auf der Bank. Aber das war für Lasse irgendwie ganz normal.

Aber Lasse ist auch der richtige Spieler für die Königsposition im Handball. Für ihn ist die Rückraum-Mitte die Steuerzentrale des Spiels.

Auf der Mitte-Position spielt man eine zentrale Rolle, hat das Spiel in der Hand, ist der verlängerte Arm vom Trainer und sagt die Spielzüge an.

Lasse ist ein Leader durch und durch
Lasse in Action Quelle: Eltern

Konny Kunisch erkannte schon früh sein Talent und holte ihn an die Weser

Nach einem Spiel Altenhagen gegen GWD kam Konny Kunisch auf ihn zu und bot ihm eine Trainingsmöglichkeit in Minden an. Ein Jahr hat er einmal pro Woche dann in Minden mittrainiert und in seinem zweiten Jahr C-Jugend ist er zu GWD Minden gewechselt.

Konny war fast wie eine Mutter für uns und hat uns gut erzogen. Vor allem hat sie uns handballerisch auch weitergebracht. Sie hat uns immer viel erklärt und von ihr mitgegeben. Von ihr ging viel Ruhe und noch mehr Erfahrung aus. Ich habe viel von ihr gelernt und mich auch dementsprechend weiterentwickelt.

Lasse über Conny Kunisch

Seine beiden Saisons in der B-Jugend unter Trainer Marius Traue waren von der Corona-Pandemie geprägt. Keine der beiden Spielzeiten konnten beendet werden. Eine doch sehr unbefriedigende Situation für alle.

Bild by Petra Damberg

Marius ist eher so ein Kumpeltyp. Er ist noch jung und hat auch selber gespielt. Er geht anders als Conny an die Sache ran. Er hat viel Fachwissen, was er sehr lässig rüberbringt.

Lasse über Marius Traue

Inzwischen trainiert Lasse mit der A-Jugend unter Sebastian Bagats. In der letzten Saison hatte er schon ein paar Einsätze dort und so ist ihm die Mannschaft nicht fremd.

Baggi ist ein ähnlicher Typ wie Marius, hat aber auch noch seinen eigenen Weg. Er geht sehr professionell mit uns um. Ich finde es immer wichtig, einen gut informierten und abgeklärten Trainer zu haben. Und ich freue mich auf die nächsten zwei Jahre in denen ich viel von ihm lernen kann.

Lasse über Sebastian Bagats

Der Handball steht für ihn immer im Vordergrund

Lasse ist ein ganz starker Typ. Mit 16 Jahren jetzt in der WG leben, das ist cool für ihn. Seit letztem Jahr Sommer geht er aufs Besselgymnasium. Es stand schon immer für ihn der Handball im Vordergrund. Denn auch durch die Einladungen zu den Sichtungslehrgängen des DHB konnte er sehen, was alles möglich ist. Seine ganze Familie steht hinter ihm und er geht straight seinen Weg. Er wollte auch trotz der Corona-Pandemie unbedingt ganz nach Minden ziehen. Das er jetzt eine Stunde von zu Hause weg ist, das macht ihm nichts aus. Außer das gute Essen seiner Mutter, das fehlt ihm schon. Diesen Schritt, komplett hierher zu kommen, würde er immer wieder gehen. Die Zusammenarbeit mit der Schule ist für ihn optimal. Baggi, Lars Halstenberg oder auch Horst „Hotti“ Bredemeier sind immer ansprechbar und es bleiben keine Fragen offen.

Hotti ist ein Vereinsidol. Er ist immer noch im Hintergrund dabei, was man als Außenstehender wahrscheinlich gar nicht mitbekommt. Er ist auch bei vielen Trainingseinheiten mit dabei. Wir sind seit der C-Jugend immer im guten Austausch.

Lasse über Hotti Bredemeier

Inzwischen finden auch wieder die Trainingseinheiten am Vormittag statt. Trainiert wird zwar mit Maske, aber das stört ihn eher weniger. Denn wenn man nicht so viel Luft hat, kann man mehr an seiner Technik feilen. So erkennt man, wie Lasse tickt. Er kann auch aus dieser misslichen Lage noch etwas Gutes abgewinnen.

Während des erneuten Lockdowns hat er sich zu Hause in Bielefeld fit gehalten. Auch seine eigene Corona-Erkrankung im Dezember konnte ihn nicht stoppen. Er hat versucht, das Beste draus zu machen. Auch wenn er manchmal nicht so ganz genau wusste, wofür er das alles machte. Ob und wie eigentlich alles weitergeht.

Wenn durch Corona nur nicht so viel ausgefallen wäre, …….

dann wäre Lasse so richtig durchgestartet. Da bin ich mir ganz sicher. Aber dafür ist in der nächsten Saison hoffentlich noch genug Zeit. Auch eine Einladung zu Frank Carstens Dienstags-Fördergruppe wäre eine coole Sache für ihn. Aber das wird bestimmt nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sein Ziel ist weiterhin in die Bundesliga zu kommen und sich dort zu etablieren. Und da er noch recht jung ist, bleibt ihm genügend Zeit.

Noch irgendwas abseits vom Handball?

Handball-Podcasts sind nicht so sein Ding. Aber sein Bruder Bjarne wirkt bei einem Podcast mit. Zusammen mit einem Freund hat er den neuen Podcast ins Leben gerufen. Es geht um Fußball, Politik und Kultur. Grüße gehen raus an „sportlich bleiben“. Hört doch mal rein. Es lohnt sich auf alle Fälle.

Lasse ist oft auf Instagram aktiv. Er unternimmt gerne etwas mit seinen Freunden in Minden und Bielefeld. Die Spiele seiner Schwester in Blomberg besucht er regelmäßig. Für Dart, Fußball und Formel 1 kann er sich begeistern und somit wären wir wieder beim Sport gelandet.

Und nun zum Schluss! Wie war denn jetzt das Training mit Bundestrainer Alfred Gislason?

Anfang September letzten Jahres war er beim DHB-Lehrgang in Kienbaum eingeladen. In den vier Tagen dort wurde bis zu 3 Mal pro Tag trainiert. Es waren viele Trainer vor Ort, nicht nur Jochen Beppler und Carsten Klawehn sondern auch Eric Wudtke und Martin Heuberger. Und Alfred Gislason war auch einen Tag da. Unter ihm hat er bei zwei Trainingseinheiten versucht, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Er ist in die Einheiten ohne Druck gegangen, weil er es cool fand, überhaupt dabei zu sein. Es war intensiv, auch für den Kopf. Das Training war auf einem hohen Level und sehr lehrreich. Seine Stärken und Schwächen hat er kennengelernt. Alfred Gislason hat mit den Jungs viel gesprochen und Lasse konnte viel mitnehmen. Und wenn Alfred dann von Abwehraktionen eines Steffen Weinhold oder Patrick Wiencek erzählte, wurden die Augen der jungen Talente immer größer. Ein unglaublich intensives Training für Lasse, aus dem er noch viel umsetzen will. Alles in allem war dieser Lehrgang für Lasse, aber mit allen Trainern ein super Erlebnis.

Vielen Dank für das Gespräch lieber Lasse!

Aber jetzt geht es erst noch ins Kreuzverhör!

kalt oder heiß? heiß

Lieblingsgetränk? Cola

Lieblingsessen? Schweinefilet, Steak

Strand oder Berge? Strand

leise oder laut? laut

Musikgeschmack Popmusik

Facebook oder Instagram? Instagram

Auto oder Fahrrad? noch Fahrrad, Führerschein läuft

Party oder Couch? Party

Tattoo oder Piercing? weder noch

kompliziert oder einfach? kompliziert

Kraft oder Lauftraining? Kraft

Vorbild? Domagoj Duvnjak

Liebster Wurf Schlagwurf

Ritual vor dem Spiel? Kaugummi vor dem Spiel und

immer zwei Socken übereinander

Liebster Gegner? Lemgo

Liebste Halle? Bielefeld Heeper Dom und

die Dankerser Halle

Emotionalster Handballmoment? DHB-Einladungen und Gewinn

der Westfalenmeisterschaft

Profilfoto by Christian Bendig

Von Nadine Hoppmann

Hi, ich bin Nadine
Seit meiner Kindheit an, hat der Handball immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Nachdem ich viele Jahre selbst aktiv gespielt habe, hat der Handball-Virus mich nicht mehr los gelassen. Gut das mit GWD Minden ein erstklassiger Verein in meiner Heimatstadt zuhause ist. Aber auch der Handball über die Mindener Grenze interessiert mich. Die Spiele der Nachbarvereine, anderer Bundesligavereine und der Nationalmannschaft interessieren mich