Eigentlich heißt er Fynn-Lukas Hermeling, aber Fynn wird er genannt. Der 18 -jährige, der gerade kurz vor Jahresfrist seinen ersten Profivertrag bei GWD Minden unterschrieben hat, ist ein großes Talent. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn sein Spitzname ist „Langer“ und wer hat ihn so genannt? Das war Horst „Hotti “ Bredemeier. Das Hotti bei Fynns sportlicher Karriere eine ganz große Rolle spielt, das wird weiter unten noch genau erklärt. Nur eins sei gesagt, Hotti hatte schon früh den richtigen Riecher bei Fynn.
Wir haben auch über seine Anfangszeit beim TuS Holzhausen-Hartum und später bei der NSM Nettelstedt gesprochen. Im Gegensatz zu Florian Kranzmann ist er einen etwas anderen Weg gegangen, über Nettelstedt. Und ein paar Jahre später stehen beide im Kader von GWD Minden.
Ein Rückraum Linker, eine gute Position für Mindener
Er spielt auf Rückraum links, eine Position, die schon immer eine stark besetzte bei GWD Minden war. Bei der Handball-WM 2007 war er 5 Jahre alt. Auch bei ihm kam das Feuer für den Handball durch die Familie. Sein Vater war lange Torwart und hat ihn auch zwischenzeitlich trainiert. Und eigentlich wollte er auch im Tor stehen, nur das konnte man ihm glücklicherweise wieder ausreden.
In Hartum nahm Waltraud Jakob ihn unter ihre Fittiche und sah in ihm schon früh ein großes Talent. Seine erste Frage im ersten Training an seine Trainerin war übrigens: „Wie kann ich Bundesliga spielen und wie kann ich in die Nationalmannschaft kommen?“ Das reibt man ihm heute noch gerne unter die Nase. Zumindest ist er bis jetzt auf einen guten Weg dahin.
Sechs Jahre später wechselt er zu NSM Nettelstedt. Er ging in Hille auf die Verbundschule und dort war Jasmin Gojacic sein Sportlehrer. Der Draht von Hille nach Nettelstedt war kürzer. Und Jasmin Gojacic sprach ihn dann in der Mensa an, ob er nicht mal zum Probetraining kommen wolle. Er hatte Lust auf mehr Handball und wollte weiterkommen. Die C und D-Jugendzeit war eine gute Zeit für ihn und seine Trainer Stefan Kruse und Daniel Gerling haben ihn dort weitergebracht. Insgesamt drei Jahre trug er dort das Trikot. Aber in seinem Hinterkopf war immer der Gedanke, dass er zu GWD gehen möchte.
Zur B-Jugend war es so weit und er wechselte zu GWD Minden, denn die Jugendarbeit von GWD ist für ihn eine andere Welt. Und bei diesem Wechsel hatte Hotti auch seine Hände mit im Spiel.
Und dann kam Hotti auf mich zu und er meinte: „Komm Langer! So langsam müssen wir mal das richtige Trikot anziehen.“
Der Satz von Hotti zu Fynn
Fotos by Petra Damberg Vielen Dank!
Mit Trainer Marius Traue passte einfach alles. Auch die Einstellung von GWD passte mit seiner überein. Und die Zeit war auch sehr erfolgreich, zwei Westfalenmeisterschaften und das Erreichen des Halbfinales bei der deutschen Meisterschaft stehen auf dem Zettel.
Kurz vor dem Jahreswechsel kam dann der Knaller. GWD bzw. Frank von Behren haben ihm einen Vertrag für die Bundesligamannschaft angeboten. Auch mit Hotti hatte er noch kurz vorher darüber gesprochen, denn es war ja immer sein Ziel gewesen.
Lange überlegen musste ich da nicht. Und da das der Verein meiner Geburtsstadt ist, macht mich das schon stolz.
Über seine nur kurzen Überlegungen

Aufgeregt ist er zum Mannschaftstraining gekommen
Da sind so Spieler wie Zeitzi und Lichtlein, die auch bei der WM 2007 dabei waren. Und du darfst jetzt mittrainieren. Natürlich kann er viel von ihren Tipps und Erfahrungen profitieren.
Auch von Frank Carstens zeigt er sich beeindruckt
Der GWD-Coach kann gut mit jungen Spielern umgehen. Auch Fynn war im Fördertraining für GWD-Talente und diese werden von Frank Carstens trainiert. Ein supersympathisches Auftreten und lustige Sprüche sind dort an der Tagesordnung. Frank Carstens bezeichnet er als nahbar, der sich beim Training die Talente an die Seite nimmt und vieles noch mal bespricht.
Seine Arbeit zahlt sich ja auch bei Marian Michalczik und Juri Knorr aus, die beide zu Nationalspielern geworden sind.
Über GWD-Trainer Frank Carstens
Welche Ziele hat ein 18 -jähriger in seiner ersten Profi-Saison?
Er möchte sich im Team etablieren, denn nur ein Team hat zusammen Erfolg. Denn mit nur guten Einzelspielern bleibt der Erfolg aus. Er will alles geben, um der Mannschaft zu helfen. Pascal Hens ist übrigens sein Vorbild. Seine starken Würfe 2007 und seine extravagante Frisur fand er cool und wollte ihm da nicht nur sportlich nacheifern.

Familienmensch und handballverrückt
Fynn ist ein Familienmensch und genießt die Zeit mit seiner Familie, der Freundin und den Großeltern. Aber für ein richtiges Hobby fehlt auch hier die Zeit, obwohl er sehr ehrgeizig ist und immer gewinnen will. Natürlich informiert er sich über den Handball. Social Media, Handball-Blogs oder Podcasts. Vor allem bei Auswärtsfahrten gibt es immer eine Podcast-Folge von Hand aufs Harz oder frei.vor auf die Ohren (ich mache schon wieder Werbung für den Lenni).
Hotti ein langer Wegbegleiter
Seit der E-Jugendzeit sind die beiden sich immer wieder über den Weg gelaufen. Und inzwischen kann er mit ihm über alles reden. Auch als es um seinen Profivertrag ging, war das GWD-Urgestein ein guter Berater und eine Vertrauensperson für ihn. Ein gutes Feedback gab es immer mal wieder. Hotti war oft bei den Spielen, da sein eigener Sohn Heinrich Mannschaftskollege von Fynn war. Auch in seiner Nettelstedter-Zeit ist der Kontakt nie abgerissen.
Für Hotti ist es ein persönliches Anliegen, die jungen Spieler weiterzubringen…..wenn er Potenzial in einem sieht, dann will er denen schon das Beste anbieten.
Fynn über Hotti Bredemeier
Im Kreuzverhör zum Schluss:
Kaffee oder Tee? Kakao
Ketchup oder Mayo? Mayo
Burger oder Pasta? Burger
Wasser oder Cola? Wasser
Bier oder Sekt? Bier
Playstation oder X-Box? Playstation
Abwehr oder Angriff? Angriff
Tempogegenstoß oder ich lasse die anderen laufen? Tempogegenstoß einleiten
Halle oder Sand? Halle
Liga oder Pokal? Liga
Krafttraining oder Lauftraining? Krafttraining
Trickwurf oder knapp am Kopf vorbei? Knapp am Kopf vorbei, bin kein Trickwurfkünstler
Fynn vielen Dank für das Gespräch!
Profilfoto by Christian Bendig , die anderen Fotos by Petra Damberg und GWD Minden