Kurz vor Weihnachten hat Florian Kranzmann seinen ersten Profivertrag bei GWD Minden unterschrieben. Für den 18 -jährigen eine coole Sache. Um ihn den GWD-Fans und natürlich auch den Handball-Fans ein bisschen vorzustellen, habe ich mich mit ihm unterhalten. Eins kann ich vorwegnehmen, der Florian ist eine verdammt coole Socke. Und überhaupt cool scheint sein Lieblingswort zu sein. Kein Wunder, wenn man mit 18 Jahren schon so eine Chance bekommt.
Wir haben sehr lange gesprochen, ohne das uns langweilig wurde. Wie ist er nach Minden gekommen? Wer ist sein sportliches Vorbild? Und wie versteht er sich mit Mats Korte?
Auch habe ich ihn nach seinem Trainer Frank Carstens gefragt. Wie ist das Training mit den Profis? Und wie wurde er in der Profimannschaft aufgenommen? All das erfahrt ihr hier.
Um den 18 -jährigen ist es seit ein paar Tagen deutlich unruhiger geworden. Die Mindener Presse und natürlich auch der heimische Radiosender haben ihn ins Visier genommen. Der gebürtige Bielefelder ist schon in der C-Jugendzeit ein Grün Weisser geworden. Mit 12 Jahren pendelte er von Bielefeld, wo er noch bei seinen Eltern wohnt, nach Minden. Am Besselgymnasium wird er sein Abitur machen. Zwischenzeitliche Pausen verbringt er in der GWD-WG. Und abends zum Schlafen geht es zurück nach Bielefeld.
Mit 2 Jahren bekam er seinen ersten Handball geschenkt
Seine Familie ist nicht so ganz unschuldig an Florians Handballtalent. Seine Mutter hat früher in der 3. Liga gespielt und auch der Rest der Familie ist handballbegeistert. Zeitgleich spielte er noch Fußball, aber letztendlich hat der Handball ihm mehr Spaß gemacht. In der Jugend hat er auch auf der Mitte gespielt, da er aber oft der Kleinste war, ist er auf die Außenposition gewechselt. Und dort fühlt er sich sehr wohl. Sein Ding ist es, in der Abwehr mal auf die Mitte-Position zu wechseln. Warum auch Mats Korte ihn für diese Deckungsvariante favorisiert, könnt ihr hier nachlesen.
Handball zu spielen hat mir einfach mehr Spaß gemacht. Ich fand es cooler.
Florian über seine Entscheidung für den Handball
Seine Ziele für seine erste Bundesligasaison
Mitte Dezember kamen die GWD-Verantwortlichen auf ihn zu und wollten ihn als 2. Mann auf der linken Außenseite. Das war immer sein Traum und sein Ziel. Da musste er nicht lange nachdenken und hat zugesagt. Damals zur C-Jugendzeit hat er die Weichen dahingehend gestellt. Schulwechsel und das gewohnte Umfeld verlassen, das war ein großer Schritt für ihn. Schon in der B-Jugend kann er große Erfolge aufweisen. Kein Ligaspiel ging in 2 Jahren verloren und am Ende sprang der Westfalenmeister-Titel heraus. Im ersten Jahr bei der deutschen Meisterschaft kam das Aus im Halbfinale gegen den späteren Titelträger SC Magdeburg. Und im zweiten Jahr die Niederlage im 1/8 Finale gegen die Füchse Berlin. Noch heute schwärmt er von dem Team und Trainer.



Fotos by Petra Damberg
2019 wurde er auch zu den ersten Lehrgängen der U19-Nationalmannschaft unter Trainer Erik Wudtke eingeladen. Sein Debüt erfolgte beim Sparkassen-Cup, den er mit seiner Mannschaft gewinnen konnte. Im Finale wurde Island vor 2.500 Zuschauern besiegt. Den Adler auf der Brust, die National-Hymne wird gespielt, Eltern sind dabei, das macht ihn schon sehr stolz. Es ist ihm eine Ehre, sein Land repräsentieren zu dürfen.



Für mich war immer klar, wenn ich nach Minden wechsele, dann möchte ich auch Profi werden.
Über seine Einstellung zum Profi-Handball
Als Erstes möchte er sich in das Team reinfinden. Und da er auch seit Längerem mit der Mannschaft trainiert, kennt er bereits viele Spieler. Er möchte sich aber auch schon im ersten Jahr beweisen. Aber er weiß, dass er der zweite Linksaußen ist. Er möchte jede Chance, die sich ihm bietet, nutzen. Stück für Stück seine Leistung bringen und verbessern. Mit Mats Korte versteht er sich übrigens sehr gut. Mats unterstützt und hilft ihm jetzt schon sehr viel. Ein großer Vorteil ist, dass Mats den ähnlichen Weg schon vorausgegangen ist, den Florian noch gehen wird. Auch betont er gerne, dass Mats sein Amt als Kassenwart sehr ernst nimmt und das Geld sicher eintreibt.
Der ist ein harter Hund. Ich finde es gut, dass er nicht nur das eine Gesicht hat.
Über seinen Trainer Frank Carstens
Mit Frank Carstens arbeitet er schon seit über einem Jahr zusammen. Florian war im sogenannten Perspektivkader, der von Frank Carstens trainiert wird. Frank Carstens ist ein cooler Typ und hat immer Sprüche drauf. Aber er kann auch ernst sein. Sportlich hat Frank Carstens ihn sehr viel weitergebracht. Nachdem er bei ihm im Training war, ist er auch zur Nationalmannschaft berufen worden. Vor allem die Wurftechnik von Außen haben die beiden verfeinert.
Wenn man als Siebzehnjähriger zur Profimannschaft stößt, dann ist das schon komisch. Das sind tolle Typen, die gut Handball spielen. Man muss versuchen, sich durch Leistung zu beweisen.
Über seinen Einstieg bei den Profis
Die Mannschaft hat ihn toll aufgenommen. Auch ein Vorteil für ihn ist, dass er viele junge Spieler bereits kennt. Mit Justus, Simon, Leon, Max und hat er vorher schon zusammen gespielt und die haben ihm den Einstieg erleichtert.
Es wäre schön, mal wieder vor Zuschauern zu spielen. Ohne die Trommler wäre das schlimm. Es ist komisch, die leeren Ränge zu sehen. Ein großer Teil der Atmosphäre geht einfach verloren.
Über die Spiele ohne Zuschauer, die er hinter der Bank verfolgen durfte
Handball ist immer ein Thema bei ihm
Oft zockt er mit Freunden und Handball ist immer ein Thema. Egal ob Champions League oder Meisterschaft, da wird heiß diskutiert. Ab und zu hört er auch Podcasts Hand aufs Harz und frei.vor mit Lennart Wilken Johannes sind seine Favoriten. (Ich weiß gar nicht, warum ich den Lenni immer erwähne! Dabei kann er sich einfach nicht merken, dass ich einen Handball-Blog habe.)
Domagoj Duvnjak ist sein Vorbild
Der große Domagoj Duvnjak hat ihm zu Hamburger Zeiten schon sehr gut gefallen. Beim Abwehrspiel auf der Mitte vorgezogen, hat er sich einiges abschauen können. Deshalb ist das auch seine Lieblings-Abwehr-Variante. Auch das Dule gegen jeden decken konnte, selbst wenn er körperlich unterlegen war, hat ihm gefallen. Seine Führungsqualitäten und sein Auftreten imponieren ihm. Da können wir uns alle auf ein direktes Duell mit dem Kieler mächtig freuen.
Zum Schluss geht es ins Kreuzverhör:
Kaffee oder Tee? Tee
Ketchup oder Mayo? Ketchup
Burger oder Pasta? Burger
Playstation oder X-Box? Playstation
Halle oder Sand? Halle
Krafttraining oder Lauftraining? Krafttraining
Trickwurf oder nah am Kopf vorbei? Trickwurf
Profilfoto by Christian Bendig , Fotos by Petra Damberg und private Quelle. Vielen Dank!
Vielen Dank für das Gespräch!