Der Kreis-Minden-Lübbecke ist einer der schönsten Landkreise Deutschlands. Und das behaupte ich nicht nur, weil ich in Minden geboren bin. Der Kreis Minden-Lübbecke ist nicht nur bekannt durch seine Mühlenlandschaften, das Wasserstraßenkreuz und seiner starken Wirtschaft. Auch sportlich hat der Mühlenkreis einiges zu bieten. Und da ich hier einen Handball-Blog schreibe, möchte ich natürlich auf den Handball besonders eingehen.
Zwei Handballvereine bei den Herren stechen dabei heraus: GWD Minden und der TuS N-Lübbecke. Beide Vereine erzielten große Erfolge in den letzten Jahren und Jahrzehnten. GWD Minden zur Zeit in der 1. Bundesliga beheimatet, die in der abgebrochenen Saison den 15. Platz belegten. Und der TuS N-Lübbecke beendete in der 2. Bundesliga die Saison auf dem 6. Platz.
Bei den Damen sind die Bundesligazeiten von Eintracht Minden-Minderheide leider lange vorbei. Aber die Damen in Nettelstedt (Landesliga), Minden-Nord (Oberliga) und Hahlen (Oberliga) spielen einen starken Handball.
Damit wir nicht ganz ohne den Handball, den Akteuren und Geschichten leben müssen, habe ich mir Folgendes ausgedacht (Vielen Dank an Thorsten Möller für die Inspiration). Ich werde versuchen mich mit vielen aktiven und nicht mehr aktiven Spielern aus dem Mühlenkreis zu einem Interview treffen. Ich hoffe, ich kann so einige interessante Neuigkeiten und alte Geschichten erfahren.
Den Anfang dieser Reihe macht ein absoluter Youngster Simon Strakeljahn von GWD Minden.
Nadine: Lieber Simon, erst einmal vielen Dank das du mit mir dieses Interview führst. Eigentlich hatten wir uns das aber ganz anders vorgestellt. Nur hat uns dieses Corona-Virus einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Leider können wir uns nicht persönlich treffen, aber wir haben andere Wege gefunden.
Ich habe mich mit Simon über seine Zeit bei der JSG NSM Nettelstedt und bei GWD Minden unterhalten.
Nadine: Dein Wechsel 2013 zu LIT war schon ein großer Schritt, den du gewagt hast! Wie hast du dich bei LIT gefühlt?
Simon: Ich wurde damals bei der JSG sehr gut aufgenommen und habe mich gleich mit allen gut verstanden. Es herrscht dort ein sehr familiäres Umfeld.
Nadine: Welches war der größte Fortschritt, den du dort gemacht hast?
Simon: Man entwickelt sich ja in allen Bereichen weiter, ob jetzt persönlich oder sportlich gesehen. Was genau da der größte Fortschritt war, kann ich nicht genau sagen.
Nadine: Hast du noch einen Trainer oder Betreuer in Erinnerung, den du besonders viel zu verdanken hast?
Simon: Genau genommen hat mich jeder Trainer in der Zeit geprägt. Einen Hauptteil meiner Zeit dort wurde ich von Daniel Gerling und Stefan Kruse trainiert, die mir beide in meiner Entwicklung sehr geholfen haben. Auch Michael Jankowski war ein guter Trainer, dem ich schon früh viele Spielzeiten in der A-Jugendbundesliga zu verdanken habe. Von Michael Scholz und Dirk Beuchler hat man natürlich aufgrund ihrer riesigen Erfahrung profitieren können, jedoch hatte ich Dirk nur kurz als Trainer.
Nadine: Hast du noch viele Kontakte zu deinen ehemaligen Mitspielern?
Simon: Ich habe noch losen Kontakt zu manchen Spielern und wenn man sich mal begegnet, hat man sich immer viel zu erzählen.
Nadine: 2016 folgte dann der Wechsel in die A-Jugend von GWD Minden. War dir bewusst, dass dieser Schritt durchaus ein sehr großer Schritt sein könnte? Und nicht nur positive Reaktionen hervorrufen würde?
Simon: Das war mir durchaus bewusst, da ich wusste, wie gut die Jugendarbeit von GWD ist. Aber ich wusste auch, was ich an der JSG hatte, und deshalb ist mir die Entscheidung anfangs auch relativ schwer gefallen. Dass meine Entscheidung nicht nur positive Reaktionen hervorrufen würde, war mir bewusst, aber das ist ja auch normal.
Nadine: Was war denn die krasseste Reaktion (positiv/negativ)?
Simon: Es gab viele positive Reaktionen seitens GWD, aber auch positive Reaktionen von meinen damaligen Mitspielern bei der JSG, die sich teilweise sehr mit mir gefreut haben. Das hat mich damals besonders beeindruckt und darüber habe ich mich sehr gefreut.
Nadine: War der Zeitpunkt zum Wechsel nach Minden der Richtige?
Simon: Ich denke es war ein guter Zeitpunkt. Ob es jetzt der einzig richtige Zeitpunkt war, kann man nicht wissen.
Nadine: Ein richtiges Bundesliga-Derby GWD Minden vs. TuS N-Lübbecke hat es ja leider schon länger nicht mehr gegeben. Hättest du gerne mal ein Derby als Spieler erlebt?
Simon: Theoretisch habe ich das schon zweimal, jedoch waren das beides Freundschaftsspiele und das ist natürlich nicht vergleichbar mit einem Pflichtspiel-Derby. Bei so einem Spiel wäre ich gerne mal dabei gewesen, denn so ein Derby ist immer was besonderes.
Nadine: Jetzt hast du mit GWD Minden ein paar Spiele in der Lübbecker Kreissporthalle spielen (müssen). Was war das für ein Gefühl?
Simon: Ich finde es ist schon ein komisches Gefühl, da man es einfach gewohnt ist die Heimspiele in der Kampa-Halle auszutragen. Aber ich finde die Halle wird immer super hergerichtet und die Fans stehen immer total hinter uns, deshalb machen auch die Spiele in der Merkur Arena riesigen Spaß.
Nadine: Dein Vertrag bei GWD Minden läuft noch bis 30.06.2020. Ist eine Vertragsverlängerung in Sicht?
Simon: Ich habe das Angebot einer Vertragsverlängerung bekommen und ob ich es wahrnehmen werde, stellt sich in den nächsten Tagen heraus.
Simon ich danke dir ganz herzlich für das Gespräch!